Neusatzer Husarenstreich

Neusatzer Husarenstreich

Team I 07.10.2024

SV Neusatz - SV Oberachern II 2:1 (Kreisliga A Süd; 1:0)

Mit einer kämpferisch überragenden Mannschaftsleistung und dem Glück des Tüchtigen schaffte der SVN am vergangenen Wochenende einen echten Husarenstreich und gewann gegen die favorisierte Oberligareserve aus dem Achertal mit 2:1.

Beim Blick auf die Anfangsformation der in gelb-schwarz gewandeten Oberacherner rieb sich mancher Neusatzer Zuschauer die Augen, standen dort mit Lewin Geyer und Tim Seiterich doch zwei Akteure aus dem Talentschuppen des SVN - die man selbstverständlich gerne in den eigenen Reihen sehen würde. Zusammen mit ihren Teamkollegen bildeten sie eine sehr junge Truppe, die mit ihrer Lauffreude und ihrem Spielwitz eine Woche zuvor dem Aufstiegsfavoriten FV Ottersweier ein 2:2 Remis abgetrotzt hatte. Der SVN war also gewarnt. 

Grün-Weiß hatte legte los wie die Feuerwehr und hatte bereits nach drei Minuten die erste verheißungsvolle Torannäherung. Luca Parise konnte in halblinker Position kurz vor dem Strafraum nur durch ein Foulspiel gebremst werden, was Übeltäter Pius Tisch schon früh die Gelbe Karte einbrachte. Dann allerdings mussten die Felsenrainer  eine gut 20minütige Drangperiode mit gleich sieben (!) vielversprechenden Einschussmöglichkeiten der Gäste überstehen. Ein toller Pass auf Joshua Seibert, dessen gekonnte Ballannahme in der Box und der folgende Abschluss - einzig SVN-Verteidiger Sven Fessler versagte dieser schöner Aktion mit seiner humorlosen Klärung im letzten Moment den Erfolg (5.). Drei Minuten später erreichte ein Flankenball in der Box Gästeakteur Tisch, Heimtorhüter Christian Sparr antizipierte jedoch glänzend und fischte diesem den Ball noch weg. Kurz darauf hieß es wieder "Endstation: Sparr", als Kevin Seibert eine Linksflanke am Eck des Fünfmeterraums volley nahm, aber seinen Meister im aufmerksamen Torverhinderer fand (10.). Nur eine Zeigerumdrehung später stibitzte Seibert SVN-Verteidiger Luca Dörr die Kugel und zog ab - dessen Abwehrkollege Fessler war jedoch zur Stelle und blockte den Schuss zur Ecke. 

Die Gelb-Schwarzen hielten den Druck hoch und belagerten weiter den Neusatzer Strafraum; in Minute 15 musste erneut Fessler retten, als er nach einem Querschläger kurz vor der Torlinie gerade noch klären konnte. Zwei Minuten später hob SVO-Angreifer Enrico Schabert in der Box den Ball über Sparr und verfehlte das Heiligtum von Grün-Weiß nur um Haaresbreite. Als dann in der 20. Minute ein Oberacherner Eckball vom SVN-Schlussmann nicht erreicht werden konnte, warf sich Dörr geistesgegenwärtig in die Schussbahn von Seibert und verhinderte den ansonsten sicheren Gegentreffer. Auf der anderen Seite dauerte es bis zur 25. Minute, ehe der Ball nach einem Eckstoß von Marius Bechtold bei Phil Sermersheim landete, dessen Abschluss aus 18 Metern allerdings am SVO-Gestänge vorbeiflog. Danach waren wieder die Giallo-Neri am Drücker: Seibert jagte einen wuchtigen Freistoß aus 23 Metern gen SVN-Tor, konnte aber dessen Hausherrn Sparr erneut nicht überwinden (38.).  

Die Felsenrainer verteidigten an diesem Tag aufopferungsvoll, dass es eine wahre Freude war. Einer sprang für den anderen in die Bresche und immer wieder brachte ein SVN-Akteur seine Gräten in die Flugbahn des Balles, der so am Überschreiten der Torlinie gehindert wurde. Hinzu kam einmal mehr ein formidabler SVN-Keeper Christian Sparr, der das, was zu ihm durchkam, entschärfte. Als sich alle schon auf einen eher glücklichen 0:0 Pausenstand eingestellt hatten, eroberte der unermüdlich rackernde Marius Bechtold auf dem rechten Flügel energisch den Ball und flankte in den Strafraum. Halblinks in der Box setzte sein Kapitän Denis Lubini zu einem herrlichen Seitfallzieher an, traf die Kugel perfekt und versenkte sie traumhaft zur 1:0 Führung im langen Eck (45. Minute).

Kurz nach dem Seitenwechsel flankte der überragende Bechtold erneut passgenau in den Oberacherner Sechzehner, SVO-Keeper Bonnal flog am Ball vorbei und Youngster Jack Bernard - Sohn des berühmten Tennisspielers Pierre Bernard - köpfte am langen Pfosten zum vielumjubelten 2:0 ein (49.). Dies gab den Felsenrainern weiteren Auftrieb, die in der Folge auch mutiger nach vorn agierten und den Gästen kaum noch Chancen gestatteten. Eine der wenigen vergab Seiterich in Minute 51, als er seinen Schuss aus 17 Metern um gut einen Meter verzog. Auf der Gegenseite fuhr Grün-Weiß vier Minuten später einen schönen Angriff, Sturmtank Luca Parise - der sich meist einer Überzahl an Gegenspielern erwehren musste, aber seinen bulligen Körper immer wieder gekonnt einsetzte - behauptete sich im Zweikampf und Marius Bechtold zog wuchtig ab. SVO-Schlussmann Bonnal hatte allerdings etwas dagegen und lenkte den Ball noch über die Querlatte.

In der Folge brachte Team Neusatz mit Sebastian Bäuerle, Florian Zahn und Pascal Meier frische Kräfte in die Partie - alle fügten sich nahtlos ins harmonische Gesamtgefüge ein. Zwar hatte Oberachern durch einen Kopfball von Seibert, der in der 66. Minute nur um Zentimeter den Giebel verfehlte, noch eine gute Torgelegenheit; doch war der Schwung der ersten Hälfte nun dahin. Statt dessen schloss Phil Sermersheim nach 76 Minuten eine tolle Neusatzer Kombination mit einem Distanzschuss ab, wenngleich dieser ebenfalls nichts einbringen sollte. 180 Sekunden später dann ein Geniestreich von SVN-Joker Zahn, der seinen Kapitän Lubini mit einem Steckpass in die Box mustergültig in Szene setzte; bei Lubinis Schuss aus acht Metern hatte Bonnal diesmal das bessere Ende für sich. In der verbleibenden Minuten versuchte Underdog Neusatz dann, Zeit von der Uhr zu nehmen, um den Vorsprung ins Ziel zu bringen. Referee Patrick Ernst blieb dies nicht verborgen, so dass er eine achtminütige Nachspielzeit draufpackte. Diese hatte die Elf vom Felsenrain schon fast schadlos überstanden, ehe SVO-Goalgetter Seibert eine Neusatzer Unaufmerksamkeit doch noch nutzen konnte und einen Diagonalpass zum 2:1 Endstand (97.) verwertete. Dies fiel am Ende aber nicht mehr ins Gewicht, denn kurz darauf folgte der Schlusspfiff des aufmerksam leitenden Unparteiischen und über dem strahlenden SVN-Spielertrainer Sparr schienen in einer Gedankenblase die legendären Worte von A-Team-Boss Colonel John "Hannibal" Smith zu schweben: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert."

SV Neusatz II - FC Ottenhöfen III 1:0 (Kreisliga C2; 0:0)

Das Vorspiel der SVN-Reserve gegen die favorisierten Hasenwälder ging ebenfalls  überraschend - und knapp - an die Gastgeber. Nachdem beide Abwehrreihen bis zur Minute keinen gegnerischen Einschlag zugelassen hatten, erzielte Antonio Chiarelli mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 78. Minute das "goldene Tor" zum 1:0 Sieg, der die Verdeblancos auf den 13. Tabellenplatz klettern ließ.  

SV Neusatz

2 : 1

SV Oberachern 2

Sonntag, 6. Oktober 2024 · 15:00 Uhr

Kreisliga A Süd · 07. Spieltag

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