David empfängt Go(a)liath

SV Neusatz I – FV Ottersweier I (Sonntag, 1. Dezember, 14.30 h; Kreisliga A Süd) 

"Wir sagen euch an: Den ersten Advent. Und einen Gegner, den jeder kennt." – So oder ähnlich könnte man das letzte Heimspiel des SVN im Kalenderjahr 2024 ankündigen. Und mit dem FV Ottersweier gastiert heute mit Sicherheit der am prominentesten besetzte Gegner aller Kreisliga A-Teams am Neusatzer Felsenrain. Obendrein bedeutet dies auch noch ein traditionell leidenschaftlich geführtes Nachbarschaftsderby. 

So nah wie die beiden Orte beieinander liegen, so weit ist allerdings auch der tabellarische Abstand zwischen den zugehörigen Fußballvereinen: Während der nominell hochwertig ausgestattete Bezirksligaabsteiger aus dem Lindendorf als Zweiter des Klassements mit Macht die Rückkehr ins Oberhaus anstrebt, geht es für die aktuell auf Platz 14 liegenden Grün-Weißen in dieser Saison nur um den Klassenerhalt. Insofern steht nun ein Duell an, das die Favoritenrolle klar bei den Gästen um die früheren Verbandsliga- bzw. Landesliga-Torjäger Isuf Avdimetaj (schon 16 Saisontore) und Ali Maamar Kouadri (hat mit seinen bereits 22 Saisontreffern allein mehr als der SVN insgesamt erzielt) platziert. 

Die Generalprobe für den anstehenden Schlagabtausch ist den torhungrigen - schon 48mal erfolgreichen - Rot-Schwarzen vor Wochenfrist gegen den SV Leiberstung mit 5:2 eindrucksvoll gelungen. Bände spricht hierbei die Tatsache, dass man im Lager der "Rossoneri" bei diesem hohen Heimsieg mitunter trotzdem einen eher schwachen Auftritt gesehen hat. Allerdings: Die hoch gehandelten Ottersweierer – deren Coach Laszlo Kanyuk (u.a. SC Freiburg, Kickers Offenbach) auch schon Profiluft, ob in der 2. Bundesliga oder im DFB-Pokal, inhaliert hat – belegen derzeit den Relegationsplatz zwei nur dank der um zwei Treffer besseren Torbilanz gegenüber dem punktgleichen Drittplatzierten FC Varnhalt. Und die letztgenannten Rebländer sitzen dem FVO gehörig im Nacken – zuletzt mit einem 4:1 Sieg, den der heute gastgebende SV Neusatz am eigenen Leib erfahren musste.

Der SVN zog am vergangenen Wochenende nicht ganz unerwartet beim FC Varnhalt den Kürzeren. Dabei begann es gut für die Felsenrainer, die in der 15. Minute die 0:1-Führung markierten - vorausgegangen war ein Freistoß von Youngster Jack Bernard, den am Ende ein Varnhalter Verteidiger ins eigene Tor bugsierte. Grün-Weiß machte geschickt das Zentrum dicht und zwang die Rebländer immer wieder zu Angriffen über die Flügel, die dann - mit Blick auf das Wetter - ganz oft "vom Winde verweht" wurden. Allerdings belagerte Varnhalt vehement die Neusatzer Hälfte und holte viele Eck- und Freistöße heraus - zunächst ohne zählbaren Erfolg. Durch zwei verwandelte Foulelfmeter (35. und 56. Minute) drehte Theiss die Partie dann zum 2:1 auf links. In der Folge musste Grün-Weiß, ob des Rückstands, den eigenen Defensivverbund lockern; dies nutzte Varnhalt durch Hörner (65.) und Hartmann (87.) zu zwei weiteren Treffern, die dann den 4:1-Endstand bedeuteten und den FCV gleichzeitig in Schlagdistanz zum Rangzweiten Ottersweier hielten.

So gesehen dürfen sich die klar favorisierten FVO-Kicker nun am Neusatzer Felsenrain keinen Ausrutscher erlauben, ansonsten droht ihnen nicht nur der Sturz auf den undankbaren dritten Tabellenplatz. Sondern auch der Unmut von FVO-Edelfan Franz Glaser (Lauf), der seit der SVN-Zeit von Sohn Marcus auch in Neusatz immer wieder ein gern gesehener Gast ist. Schaun mer mal, was dieses Derby so bringt – Anpfiff ist schon mal um 14.30 Uhr (falls Sie jemand fragt).

SV Neusatz II – FV Ottersweier II (Sonntag, 1. Dezember, 12.30 Uhr; Kreisliga C2)

Im Vorspiel der Reservemannschaften liegt die Favoritenrolle ebenfalls bei den Gästen. Die von Alex Ekobo-Scheuerer gecoachten "Rossoneri" reisen als Tabellenachter an den Neusatzer Felsenrain. Auffällig dabei ist, dass der FVO II bislang noch kein einziges Remis in der Saisonbilanz hatte – sechs Siegen stehen sieben Niederlagen gegenüber, zuletzt gab es auf eigenem Geläuf eine 1:2 Pleite gegen den SV Leiberstung II.

Grün-Weiß hingegen konnte zwar (immerhin!) ein Unentschieden erzielen. Allerdings gab es in den übrigen Partien nur zwei Siege und neun Niederlagen – so dass man mit lediglich sieben Zählern den vorletzten Rang (14.) der „C2“ belegt und heute klarer Außenseiter ist. Nichtsdestotrotz freut man sich auch hier auf ein interessantes Derby.

In diesem Sinne, liebe Fußballfreunde: Auf spannende und faire Duelle !!!