SV Neusatz I - TuS Greffern I 1:0 (Kreisliga A Süd; 0:0)
Im erwartet kampfbetonten Duell mit dem TuS Greffern behielt Grün-Weiß, trotz einer zeitweisen Unterzahl, verdient mit 1:0 die Oberhand. Grundlage für den knappen Sieg gegen einen unbequemen Kontrahenten war eine tolle Mannschaftsleistung. Jeder SVN-Akteur fightete für den anderen, am Ende sorgten ein Traumtor von Rückkehrer Marc Friedriszik und ein unbezwingbarer Torhüter Lukas Justus für rundum strahlende Neusatzer Gesichter. Doch: Der Reihe nach...
Schon als Stadionsprecher Sir Alex Seifermann vor der Partie die "Hives" von der musikalischen Kette ließ, wusste man genau: Heute geht der Punk ab! Das kann was werden! Und auch die Körpersprache der Grün-Weißen zeigte, dass sie gewillt waren, sich für die zuvor weniger berauschenden Heimauftritte gegen Bühlertal II und Eisental zu rehabilitieren. In der Innenverteidigung bildeten die Routiniers Sven Fessler und Sven Albrecht ein sicheres Bollwerk, die Außenbahnen wurden von Marius Bechtold und Luca Dörr beackert, die ebenfalls zu gefallen wussten. Während die Neusatzer Defensive - abgesehen von Alessandro Kochs Schuss aus 20 Metern (6.), der sein Ziel deutlich verfehlte, sowie Durand Madingous Balleroberung (25.), die schließlich vom aufmerksamen Justus unschädlich gemacht wurde - den Gästen nahezu keine Torchancen gestattete, brauchte der SVN-Angriff gut eine halbe Stunde für eigene nennenswerte Einschussgelegenheiten.
In der 28. Minute sprintete Marius Bechtold an den TuS-Sechzehner und bekam den kurz ausgeführten Eckstoß zugepasst; seine scharfe Hereingabe konnte allerdings von der vielbeinigen Abwehr der ganz in Rot gekleideten Grefferner noch geblockt werden. 120 Sekunden später landete ein weiter Einwurf am Fünfmeterraum bei Steven Prosovski, der seinen Schuss etwas verzog. Und in Minute 33 wurde Denis Lubini von Marius Gedaschke in der Box mustergültig bedient, wollte sich den Ball aber noch auf seinen rechten Fuß legen, so dass die Chance letztlich verpuffte. Wieder nur zwei Minuten später zog Bechtold nach einer feinen Einzelleistung vom linken Flügel energisch nach innen - einzig sein Abschluss war etwas zu zentral angesetzt, so dass TuS-Keeper Florian Huck den Einschlag verhindern konnte. Und als eine Rechtsflanke in den Strafraum der All Reds gesegelt war, köpfte Prosovski die Kugel maßgerecht ins Zentrum, doch Gedaschkes Kopfball fehlten Wucht und Präzision - und es hieß einmal mehr: Endstation Huck (39.).
Seine beste Tat zeigte der Schlussmann der Schifferdörfler dann in Minute 42: SVN-Sturmführer Luca Parise nahm einen weiten Flugball sehenswert mit, drang unwiderstehlich in die Box ein und passte in Bedrängnis zu Prosovski; dessen raffinierter Schlenzer hätte genau ins untere Eck gepasst, doch Huck lenkte den tückischen Aufsetzer mit einer sensationellen Parade noch über die Querlatte. Den Schlussakkord in Durchgang eins setzte dann IV Albrecht, der nach einem Eckstoß per Kopf das lange Eck nur hauchdünn verfehlte (44.)
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte waren die Felsenrainer am Drücker: Diesmal wurde nach einer Ecke der Kopfball von Marco Klöpfer von einem Gästeverteidiger gerade noch von der Torlinie gekratzt (47.). Im direkten Gegenzug strebten plötzlich drei schnelle Grefferner Angreifer vor den Neusatzer Sechzehner, Bakana Dane verdaddelte letztlich den Abschluss, so dass SVN-Keeper Justus klären konnte (48.). Bei einem weiteren Konter der Roten antizipierte Justus glänzend - und nutzte bei seinem entschlossenen Befreiungsschlag die gesamte Höhe des Platzes (57.). Auf der anderen Seite katapultierte Luca Parise eine "Einwurfflanke" nach der anderen in den Gästestrafraum, dass es eine wahre Freude war - eine davon fand im Rebound Marius Bechtold, dessen Schuss allerdings noch zur Ecke geblockt werden konnte (60.). In Minute 62 betrat dann nach langer Verletzungspause SVN-Regisseur Marc Friedriszik wieder den Neusatzer Rasen; nachdem er sich im Hinspiel in Greffern eine zähe Blessur zugezogen hatte, die für ihn eine gut fünfmonatige unfreiwillige Auszeit bedeutete, konnte er endlich wieder mitwirken - zur großen Freude seiner Mitspieler und des Neusatzer Anhangs.
Zunächst musste er jedoch mit ansehen, wie nach einem missglückten Zuspiel in der SVN-Abwehr der TuS-Angreifer Ruiz Tiago plötzlich am Sechzehner zum Abschluss kam; Verteidiger Sven Albrecht versuchte noch zu retten, traf allerdings Tiago dabei am Knöchel, was Referee Murat Sahin als "Notbremse" bewertete und Albrecht mit der Roten Karte des Feldes verwies (64.) - eine aus Sicht der Einheimischen harte, aber durchaus vertretbare Entscheidung. Von der nummerischen Überlegenheit beflügelt, witterten die All Reds nun Morgenluft: Am Ort des Geschehens trat Kevin Huck zum Freistoß an, sein Schuss von der Strafraumgrenze wurde allerdings zur Beute des nun über sich hinauswachsenden Justus (65.). Nur eine Zeigerumdrehung später bekam TuS-Stürmer Madingou einen Steilpass in die Box, Teufelskerl Justus entschärfte jedoch auch diesen Schuss aus spitzem Winkel bravourös (66.).
Kurz darauf war die Freude im Neusatzer Lager sogar noch größer: Ein weiter Flugball auf halblinks wurde von Sturmtank Parise zunächst gekonnt festgemacht und kurz darauf im Sechzehner zu Friedriszik weitergeleitet. Dieser narrte dort erst zwei Grefferner Abwehrspieler, drehte dann kurz auf und setzte die Kugel mit einem tollen Schlenzer zur 1:0 Führung genau in den Giebel - wahrlich ein Tor zum Niederknien!!
Doch so groß der Jubel auch ausfiel - geschält war der Bär beileibe noch nicht und es galt, noch einige brenzlige Situationen zu überstehen. So in Minute 81, als aus kurzer Distanz Madingou zum Schuss kam und Justus mit einer unglaublichen Flugeinlage die Kugel noch aus dem Eck fischte. Nachdem Abwehrchef Fessler einen vielversprechenden Gästeangriff mit einem griechisch-römischen Ringergriff gekonnt unterbunden hatte - die Gelbe Karte für das taktische Foulspiel konnte er verschmerzen - kam es in der 85. Minute erneut zum Privatduell Madingou gegen Justus; und auch diesmal entnervte der Neusatzer Keeper mit seiner Parade den fassungslosen TuS-Stürmer. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit dann ein Kuriosum: Während die Abwehr von Grün-Weiß gerade einen Grefferner Angriff abgefangen hatte und in der eigenen Hälfte einen Konter startete, winkte Referee Sahin den zuvor jenseits des Spielfeldes verletzungsbedingt behandelten Friedriszik wieder herein. Dieser enterte an der Mittellinie den Platz und bekam sogleich einen Steilpass gespielt, mit dem er dem wohl sicheren 2:0 entgegensteuerte... am Ende sollten bei ihm jedoch die Kräfte nicht ganz reichen, so dass Grefferns Abwehr die Situation bereinigte. Egal - denn auch in der gut fünfminütigen Nachspielzeit hielten die Grün-Weiß entschlossen dagegen, ließen die Gäste nicht mehr gefährlich werden und brachten ihrerseits den knappen Vorsprung gekonnt ins Ziel. Der Rest war Jubel.
SV Neusatz II - TuS Greffern II 4:2 (Kreisliga C2; 1:0)
Auch das Vorspiel der beiden Reservemannschaften ging final an die Heimelf. Tore von Ali Braun (42.) und Nestor Azé (50.) kurz vor bzw. kurz nach der Halbzeitpause sorgten für einen 2:0 Vorsprung. Diesen hatte man jedoch 20 Minuten später wieder hergegeben, denn Greffern glich zum 2:2 aus. In Minute 75 feuerte dann Jan Albrecht ("Knallbrecht") einen fulminanten Freistoßkracher in die Maschen der Schifferdörfler und brachte Grün-Weiß wieder 3:2 in Front. Den Schlusspunkt setzte Azé mit seinem zweiten Treffer, der den 4:2 Endstand bedeutete.
SV Neusatz III - SV Mösbach II 2:10 (Kreisliga C3; 2:3)
Am späten Vormittag empfing die Neusatzer Dritte den haushohen Favoriten aus dem Kirschendorf. Nach einem 0:3 Rückstand arbeitete man sich mit einem Doppelschlag in den Minuten 43 (Bünyamin Öztürk) und 45 (Lucas Ehrlich) auf ein 2:3 Halbzeitresultat heran. Der quirlige Ehrlich versemmelte obendrein noch einen Strafstoß. In Durchgang zwei zogen die Kirschdörfler dann früh davon und landeten am Ende einen 2:10 Kantersieg. Nachwuchsreferee Jürgen Sparr zeigte ein vielversprechendes Debüt und hatte die faire Partie jederzeit im Griff.
SV Neusatz
TuS Greffern
Kreisliga A Süd · 24. Spieltag