SV Neusatz - SC Eisental 1:3 (Kreisliga A Süd; 0:1)
Heimspiel. Derby. Ein schlagbarer Gegner auf Augenhöhe, den man im Hinspiel noch klar besiegen konnte... All diese guten Vorzeichen hinderten Grün-Weiß allerdings nicht, im Duell mit dem SC Eisental einen völlig verwachsten und unispirierten Auftritt hinzulegen.
Schon in Durchgang eins waren die ganz in Rot gekleideten Gäste deutlich engagierter und hatten in der 16. Minute eine Riesenchance: Eine weite Flanke von der linken Seite flog in den Neusatzer Sechzehner und fand am Fünfmeterraum Louis Menz-Bittner, der - zum Glück für die Heimelf - nur das Außennetz traf. Wenig später vereitelte SVN-Abwehrchef Sven Fessler im letzten Moment einen Gästeangriff und bereinigte die Situation (20.); nur eine Zeigerumdrehung später setzte Jeremias Ziola in der Neusatzer Box einen Volleyschuss über den Kasten. Zwar sendeten kurz darauf auch die Verdeblancos ein Lebenszeichen, doch Denis' Lubinis Distanzschuss aus gut 30 Metern stellte SCE-Keeper Johannes Vogt vor keine Probleme (23.). Statt dessen "klingelte" es zwei Minuten später auf der Gegenseite, als Fabian Böckeler eine Freistoßflanke gekonnt zum 0:1 ins lange Eck köpfte (25.).
Für Grün-Weiß dribbelte Lucas Ehrlich von links in den Gästestrafraum und bediente Marius Gedaschke; der ließ mit einer schönen Körpertäuschung zunächst seinen Widersacher ins Leere laufen, sein anschließender Schlenzer wurde aber noch von den All Reds geblockt (28.). Dies sollte aber für eine ganze Weile die letzte nennenswerte Neusatzer Offensivaktion bleiben... Auf der anderen Seite flankte Ziola in Minute 38 in die Box, wo Alex Manz einen satten Volleyschuss gen SVN-Tor feuerte, der dortige Hausherr Lukas Justus jedoch mit einer Glanzparade den Einschlag verhinderte. 120 Sekunden später war es Ziola, den am Fünfmeterraum eine Linksflanke erreichte - doch auch er setzte seinen Abschluss nur ans Außennetz. Die letzte gute Einschussgelegenheit vor dem Pausenpfiff für die klar lauf- und kombinationsfreudigeren Eisentaler hatte Torschütze Böckeler, der ungehindert in den Neusatzer Sechzehner dribbeln konnte, seinen Flachschuss dann aber um gut einen Meter neben den Kasten setzte (43.). Angesichts dieses Chancenwuchers der Gäste konnten die Felsenrainer von Glück sagen, dass es nur 0:1 (und eben nicht 0:4 oder 0:5) hieß.
Auch nach der Pause warteten die Fans der Verdeblancos vergeblich auf ein Aufbäumen ihrer Lieblinge. Statt dessen war es der Anhang der All Reds, der in Minute 51 bei einem Freistoßschlenzer von Erik Steurer erneut den Torschrei auf den Lippen hatte, Teufelskerl Justus lenkte den platzierten Schuss aber noch an den Pfosten. Fünf Minuten später landete eine Flanke bei Manz, der aus acht Metern die nächste "Hundertprozentige" liegen ließ (55.). Team Neusatz hingegen holte zwar in den Minuten 66 und 68 zwei Freistöße in aussichtsreicher Position heraus - doch die anschließend von Steven Prosovski getretenen Bälle fanden keinen Mitspieler.
Danach zeigte sich Petrus von seiner launischen Seite: Blauer Himmel und Sonnenschein wandelten sich in Sekundenschnelle in starken Regen. Dies sollte Wirkung zeigen, denn nach einer Neusatzer Hereingabe von links "regnete" es urplötzlich durch ein unglückliches Eisentaler Eigentor den - sehr schmeichelhaften - 1:1 Ausgleichstreffer für den SVN (76.). Davon wachgeküsst, wurden die Beine der Verdeblancos nun leichter; und nach einem kurz ausgeführten Freistoß schlug ein abgefälschter Schuss von Marius Bechtold an die Querlatte (78.). Sekunden später verlängerte Lubini einen Eckstoß im Fallen nur hauchdünn neben den Kasten.
Die beste Chance zur Neusatzer Führung hatte nach 84 Minuten Gedaschke, der toll bedient von Prosovski, auf einmal frei vor SCE-Ballfänger Vogt stand, die Kugel aber nicht an diesem vorbeibrachte - eine 2:1 Führung für die Felsenrainer hätte allerdings nach einem solchen Spielverlauf auch grotesk angemutet. So erinnerte sich der Fußballgott Sekunden später, welche der beiden Mannschaften sich mehr einen Treffer verdiente hatte, als ein Schuss von SCE-Akteur Jannik Lorenz von der Strafraumgrenze flach zum 1:2 im unteren Toreck einschlug. Derselbe Spieler erzielte drei Minuten später auf kuriose Art und Weise den 1:3 Endstand: Nachdem sich ein nach vorne stürmender Eisentaler den Ball etwas zu weit vorgelegt hatte und SVN-Keeper Justus gedankenschnell aus seinem Tor geeilt war, traf Justus' Klärungsversuch so unglücklich den Körper von Lorenz, dass die Kugel von dort ins Neusatzer Tor kullerte (87.). "Haste Scheiße am Fuß, dann haste Scheiße am Fuß", mochte man aus Sicht der Felsenrainer den 1990er Weltmeister Andi Brehme zitieren. Doch verdient war der Auswärtssieg der Gäste allemal, denn abgesehen von den fünf bis zehn Minuten nach dem Ausgleichs-"Geschenk" riefen die Felsenrainer ihr vorhandenes Können einfach nicht ab. Bezeichnenderweise zeigten die Verdeblancos am meisten Leidenschaft ausgerechnet beim Protest(!) gegen zwei umstrittene Schiedsrichterentscheidungen: Einmal, als man bei einem Eisentaler Handspiel im Sechzehner vehement einen Strafstoß forderte - und das andere Mal, als der ansonsten gut leitende Referee Sehri Kilic den falschen Gästespieler verwarnte - was Übeltäter Maximilian Koch vor einem (berechtigten) Feldverweis bewahrte. Nichtsdestotrotz sind die Grün-Weißen selbstkritisch genug zu wissen, dass sie sich auch diese Niederlage mal wieder selbst zuzuschreiben hatten. Weiter geht's...
Die Partien SV Neusatz II - SC Eisental II sowie SV Neusatz III - FC Neuweier II mussten wetterbedingt abgesagt werden.
SV Neusatz
SC Eisental
Kreisliga A Süd · 23. Spieltag