Kein Sieger im Duell der Aufsteiger

SV Neusatz - SV Oberachern II 1:1

Mit einer Punkteteilung gegen das Tabellenschlusslicht musste sich Grün-Weiß am vergangenen Wochenende begnügen. Die Gäste aus dem Achertal erarbeiteten sich dabei über die gesamte Spielzeit keine nennenswerte Torgelegenheit, sondern profitierten in erster Linie von der Abschlussschwäche der Neusatzer Offensive. Dafür stand die Verteidigung des SVN sehr sicher und hielt die Oberligareserve vom eigenen Strafraum fern. 

Ein Déjà-vu erlebte der prominente Zaungast Marc Hohmann, der in den glorreichen 1990er Jahren als Keeper des SVN zwei Meisterschaften und Aufstiege feierte und mit dem damaligen Youngster Christian Sparr um den Platz zwischen den Pfosten wetteiferte - denn auch an diesem Tag gab es das Duell Sparr vs. Hohmann: Während der ewig junge Zerberus Christian Sparr anno 2023 noch immer das Neusatzer Tor hütete, betätigte sich nun Hohmanns Sohn Sören im Oberacherner Dress auf der Gegenseite.

Der talentierte Youngster im SVO-Mittelfeld musste dabei in der 8. Minute mit ansehen, wie Nestor Azé per Diagonalball freigespielt wurde, in den Strafraum eindrang und flach die linke untere Ecke anvisierte - Gästeschlussmann Niklas Bonnal klärte jedoch per Fußabwehr. Marc Friedriszik dribbelte in der 11. Minute in die Oberacherner Box und bediente auf engstem Raum Denis Lubini, am Ende verloren sich die beiden allerdings im Klein-Klein-Spiel. Fünf Minuten später setzte auch Lubini zu einem feinen Dribbling an und zog aus 15 Metern wuchtig ab - leider war sein Schuss aber ein paar Zentimeter zu hoch angesetzt.

Kurz darauf die erste Halbchance für die Gäste: Janick Schmidt hatte kurz hinter der Mittellinie erspäht, dass SVN-Torsteher Sparr ein paar Meter aufgerückt war; wenngleich der folgende Heber aus gut 40 Metern das Neusatzer Heiligtum deutlich verfehlte (17.). Bis in die 34. Minute plätscherte das Geschehen so vor sich hin, dann setzte Friedriszik im Sechzehner herrlich den durchgestarteten Luca Dörr in Szene -  dessen Hereingabe sollte jedoch keinen Abnehmer finden. 120 Sekunden später drang Azé von links in den Oberacherner Strafraum rein und feuerte einen satten Schuss aufs kurze Eck, den Bonnal letztlich entschärfen konnte - so dass die SVN-Fans wieder nicht jubeln durften.

Statt dessen "klingelte" es in Minute 39 auf der anderen Seite: Bei Oberachern steuerte Francesco Serra von halblinks in die Neusatzer Box und passte nahe der Grundlinie nach innen. Die Hereingabe passierte zunächst mehrere Akteure und wurde dann von SVN-Abwehrspieler Alex Majer kreuzunglücklich zum 0:1 im eigenen Kasten versenkt, was den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellte.

Nach diesem grotesk anmutenden Pausenrückstand strebten die Felsenrainer in Durchgang zwei nach Resultatsverbesserung. Florian Kiesner klopfte mit seinem Distanzschuss aus 25 Metern in der 49. Minute beherzt an, Bonnal drehte das Spielgerät allerdings noch um den Pfosten. Anschließend waren auf der Gegenseite die Heimkicker mit Fortuna im Bunde, als der umsichtige Referee Michael Albiker nach einem Rückpass Gnade vor Recht ergehen ließ und nicht auf Freistoß in der Neusatzer Box entschied. Während sich der Himmel zwischenzeitlich immer mehr verdunkelte, war es einmal mehr Denis Lubini, der die Mienen der Verdeblancos wieder aufhellte: Marius Gedaschke hatte mit dem Ball am Fuß von halblinks den Oberacherner Sechzehner geentert und ins Zentrum gepasst; über ein, zwei Zwischenstationen landete die Kugel bei Lubini, der mit einem satten Flachschuss aus zehn Metern den längst fälligen 1:1-Ausgleichstreffer erzielte.

In der 73. Minute stand Gedaschke erneut im Blickpunkt, als er zunächst mit einem strammen, aber etwas zu zentral angesetzten Schuss seinen Meister in Bonnal fand; und dann den folgenden Eckstoß am Fünfmetereck per Kopf erwischte, den Ball jedoch nicht mehr entscheidend platzieren konnte. Auch Azé (74.) und Lubini (76. Minute) sollten mit ihren weiteren Abschlüssen glücklos bleiben. Nach 89 Minuten gab es beinahe eine weitere kalte Dusche für Grün-Weiß: SVO-Angreifer Schmidt legte nahe der Mittellinie den Ball an der aufgerückten SVN-Abwehr vorbei und steuerte plötzlich allein aufs Neusatzer Heiligtum zu. Doch hatte er die Rechnung ohne SVN-Akteur Luca Dörr gemacht, der mit Macht hinterhersprintete und Schmidt mit einer Monstergrätsche à la Höwedes vs. Giroud (EM 2016) noch den Ball vom Fuß spitzelte. So sollte es - auch weil die Felsenrainer in der Schlussviertelstunde gegen die konditionell nachlassenden Gäste allzu oft sehr umständlich agierten und den einfachen Pass vergaßen - final beim 1:1 bleiben, was insbesondere bei den Hausherren für manch enttäuschtes Gesicht sorgte. Doch: Weiter geht`s... 

Das Vorspiel SV Neusatz II - FC Ottenhöfen III endete 3:3 (SVN-Tore: Ali Braun, Ardian Rukiqi und Luca Parise). 

Das Vor-Vorspiel SV Neusatz III - FC Obertsrot III fand ebenfalls statt.