SV Neusatz - SV Weitenung 1:1
Der Rahmen stimmte: Bei prächtigem Oktoberwetter und frisch aufgehübschtem Sportgelände - Tags zuvor hatten mehrere fleißige Helfer aus den SVN-Reihen dankenswerterweise die FelsenrainArena von Wildwuchs und Schmutz befreit - freuten sich am vergangenen Sonntag die anwesenden Zuschauer auf ein tolles Fußballspiel. Am Ende des Tages machte sich auf den Tribünen allerdings Ernüchterung breit, denn: Im Bühler Stadtderby gegen den SV Weitenung reichte es für Grün-Weiß nur zu einem 1:1 Remis.
Wie von SVN-Coach Heiko Apfelböck vorhergesagt, traten die Gäste defensiv stabil auf, so dass Team Neusatz nur selten in günstige Abschlussposition kam. Als sich Marius Bechtold in der 10. Minute einmal durch die Weitenunger Linien getankt und in der Box Marco Klöpfer bedient hatte, dribbelte dieser zwar in Richtung Torgestänge - aber am Ende auch über die Spielfeldbegrenzung. Zwei Minuten später enterte Gästestürmer Jonas Huck von rechts den Neusatzer Strafraum und zog aus spitzem Winkel ab; Heimkeeper Lukas Justus parierte den Abschluss, bevor Nicolas Veit den Nachschuss gut einen Meter am SVN-Heiligtum vorbeischoss. Quasi im Gegenzug wurde Klöpfer mit einem langen Flugball auf die Reise geschickt, überlief einen Weitenunger Verteidiger und feuerte aus spitzem Winkel auf den Kasten - SVW-Torsteher Dominik Droll bekam allerdings noch seine Pranken an den Ball. Und als Marc Friedriszik in der 14. Minute an der Strafraumgrenze entlang gedribbelt war und aus 17 Metern abgezogen hatte, lenkte Droll die Kugel neben das Aluminiumgestänge. Auch die ganz in Blau gekleideten Gäste spielten mit und schlugen in Minute 18 eine Rechtsflanke vors Neusatzer Tor; dort erwischte Veit zwar den Ball per Kopf, bekam aber nicht genug Wumms dahinter, so dass auch diese Halbchance verpuffte. Wenig später wollte Weitenungs Huck per Steilpass seinen Sturmkollegen in Szene setzen, SVN-Abwehrchef Denis Lubini hatte jedoch den "Rochen gebraten" und schnappte sich listig das Spielgerät. Danach passierte eine ganze Zeitlang nichts mehr Erwähnenswertes. Sekunden vor dem Pausenpfiff gab es dann doch Jubel im Neusatzer Lager: Der agile Friedriszik dribbelte in den Weitenunger Strafraum und wurde dort gefoult, Lubini verwandelte den fälligen Strafstoß gekonnt zum 1:0 Halbzeitstand.
Durchgang zwei eröffnete Gästeakteur Luca Ohnemus mit einem Distanzschuss aus 25 Metern, dieser wurde jedoch zur leichten Beute von SVN-Ballfänger Justus (47.). Auf der Gegenseite kombinierten sich Marius Bechtold und Florian Kiesner schön in die gegnerische Hälfte und bedienten Sportkamerad Klöpfer, dessen satter Schuss aus 19 Metern SVW-Keeper Droll letztlich nicht überwinden konnte (59.). Eine Zeigerumdrehung später flog eine Rechtsflanke der Verdeblancos in die Box der Blues, für Phil Sermersheims mustergültige Kopfball-Ablage fand sich im Zentrum allerdings kein Abnehmer. Im Gegenzug war Weitenungs Sebastian Hübner auf dem rechten Flügel durchgebrochen und lief hoffnungsfroh auf den Neusatzer Strafraum zu - wurde dort aber von einer spektakulären Fußabwehr von Zerberus Justus jäh ernüchtert (61.). In der Folge versäumten es die Einheimischen, die Vorentscheidung herbeizuführen; der eingewechselte Benis Adamah eroberte in der 69. Minute stark den Ball, ließ einen Gästeverteidiger mit einer eleganten Körpertäuschung aussteigen und stand kurz vor dem Ziel, kollidierte dann aber Sekundenbruchteile vor dem Torabschluss mit einem weiteren Widersacher. Als drei Minuten später ein Weitenunger über links freigespielt worden war, eilte Justus (in bester Manuel-Neuer-Manier) aus seinem Strafraum und klärte in höchster Not per Kopf. Danach stand noch zweimal SVN-Regisseur Friedriszik im Fokus: Zunächst in Minute 81, als er einen tollen Flugball über 40 Meter schlug, dieser von Sermersheim allerdings knapp verpasst wurde. Sowie 180 Sekunden später mit einem Abschluss aus 25 Metern, der etwas zu zentral angesetzt war, so dass Droll diesmal auf weitere Schweißperlen verzichten konnte. Nicht so die Neusatzer Zuschauer wenig später, als die SVN-Defense einen Freistoß in gefährlicher Umgebung verursachte; Gäste-Skipper Huck donnerte den Ball aus 17 Metern jedoch (noch) nicht in die Maschen, sondern lediglich in die Mauer der Verdeblancos. Kurz darauf agierte die Neusatzer Defensive abermals nicht konsequent genug, was die Gäste nun doch zum späten Ausgleichstreffer nutzten: In der 87. Minute landete eine Flanke vom rechten Flügel im Sechzehner, dort löste sich Jonas Huck geschickt von seinem Gegenspieler und vollendete sehenswert per Seitfallzieher zum 1:1.
Dennoch hätte sich das Blatt schnell wieder wenden können: Denn der eingewechselte SVN-Angreifer Nestor Aze enteilte, zuvor steil auf die Reise geschickt, mehreren Blauhemden und hatte nur noch Netzschoner Droll vor sich. Schon im Strafraum angekommen entschied sich Aze, etwas überhastet, für einen Schlenzer, der zwar an Droll, jedoch eben auch an dessen Gehäuse ins Toraus flog (90. Minute). Kurz darauf pfiff Referee Julian Seifermann, der die Begegnung stets im Griff hatte, die Partie ab. Unterm Strich stand eine durchaus gerechte Punkteteilung, da ehrlicherweise keine der beiden Mannschaften den Sieg verdient hatte. Neben seinem stets aufmerksamen Keeper Lukas Justus, der mit den genannten Glanzparaden weitere Weitenunger Torerfolge verhinderte, hatte der SVN seine Aktivposten vor allem in Florian Zahn und Phil Sermersheim - die bereits am Vortag stundenlang fleißig malochten und manch anderem Mitspieler ein Vorbild waren.
Das Vorspiel SV Neusatz II - SV Weitenung II endete 9:0 (SVN-Tore: Nestor Aze 3, Luca Parise 3, Ali Braun 2 und Daniel Busyga 1). Für ein echtes Highlight sorgte der dreifache Torschütze Parise, der in der Schlussphase schon all seine Gegenspieler düpiert hatte, bevor er aus kürzester Distanz den Ball an den Pfosten nagelte - eine Bewerbung für jeden Jahresrückblick und vergleichbar mit Frank Mills legendärem Fauxpas 1986 gegen Bayern München (Suchbegriffe: "Frank Mill 1986") ;-)
SV Neusatz
SV Weitenung
Kreisliga A Süd · 10. Spieltag