Gerechtes Remis in Schlussphase

SV Neusatz - FC Varnhalt 1:1

In einer zähen Begegnung teilten sich zwei keineswegs begeisternd aufspielende Kontrahenten - da wird auch der prominente Zaungast und frühere SVN-Aufstiegstrainer Thomas Karcher nicht widersprechen wollen - final die Punkte. Die erste Großchance hatte dabei Grün-Weiß in der 3. Minute, als man nach einem Eckstoß der Gäste schnell umschaltete und Florian Kiesner seinen Mitspieler Steven Prosovski hervorragend einsetzte. Dessen zwei Schüsse wurden zunächst abgeblockt, ehe der Ball bei Marco Klöpfer landete - dieser aber völlig frei das leere Tor verfehlte. Danach belagerten die weiß-rot gekleideten Varnhalter mehr und mehr die Neusatzer Hälfte und jeweils nach Eckstößen von Ex-Verbandsligakicker Daniel Schmidt köpfte erst Daniel Groß (5.) und danach Nicolas Wartmann (6. Minute) aufs Tordach der Verdeblancos. Nach 19 Minuten bejubelten die Albiroja den vermeintlichen Führungstreffer, als Wartmann die Kugel aus 20 Metern astrein ins Kreuzeck einschweißte - der aufmerksame Referee Karl-Wilhelm Braun versagte dem Traumtor allerdings die Anerkennung, da er selbst zuvor von einem Varnhalter umgerannt wurde (so geht`s ja auch nicht!).

Danach kamen die Rebländer immer wieder durch Standards - zumeist getreten von Schmidt - in Abschlussposition, doch war der aufmerksame SVN-Schlussmann Christian Sparr nicht zu bezwingen. Auf der Gegenseite feuerte Kiesner in Minute 31 einen wuchtigen Freistoß aus 25 Metern aufs Heiligtum der Gäste, Torsteher Julius Haug bemächtigte sich jedoch im Nachfassen der Kugel. Kurz vor den Pausenpfiff flog aus halblinker Position ein raffinierter Freistoßschlenzer von Varnhalts Schmidt in die Neusatzer Box, wo am langen Pfosten gleich zwei FCV-Stürmer nur um Haaresbreite verpassten.  

In Durchgang zwei dominierten vorwiegend die Abwehrreihen und SVN-Schlussmann Sparr, stilecht komplett in blau gekleidet, war schon in der 47. Minute erneut gefordert und ließ sich nicht überlisten. Sein Coach Heiko Apfelböck brachte kurz darauf mit Denis Lubini (für den angeschlagenen Phil Sermersheim) und Benis Adamah (für Lucas Ehrlich) frische Kräfte. Nach einer Stunde Spielzeit schlug Marco Klöpfer einen Eckstoß scharf vor die Varnhalter Hütte, doch weder Freund noch Feind erreichten die Kugel. Joker Adamah fasste sich in der 68. Minute schließlich ein Herz und feuerte aus 20 Metern aufs Tor der Gäste, Keeper Haug entschärfte das Geschoss im Nachfassen. Auf der Gegenseite hatten die Albiroja nach 65 Minuten Pech, als ein Schuss an die Unterkante der Latte krachte und von dort wieder ins Feld zurücksprang. Dann drang in Minute 75 Tim Assenheimer von rechts in den Neusatzer Strafraum ein und zog aus kurzer Distanz ab - Zerberus Sparr im Blaumann wehrte den Schuss allerdings mit einer sensationellen Parade ab; zwar bot sich Pascal Burgmaier kurz darauf im Nachschuss die nächste Chance, doch warf sich SVN-Verteidiger Fabian Bäuerle furchtlos in die Schussbahn und verhinderte so geistesgegenwärtig den Einschlag. Die beste Chance für den SVN hingegen bot sich dann in der 83. Minute, als Klöpfer mit einem weiten Einwurf Denis Lubini im Strafraum in Szene setzte, dessen Schuss aus  8 Metern jedoch an der Querlatte landete. Fünf Minuten später tunnelte Burgmaier im Sechzehner seinen Neusatzer Widersacher und wollte schon abziehen, bevor er von Prosovski im letzten Moment noch vom Ball getrennt wurde. Alter Falter, das war knapp...

Kurz darauf war erneut Durchatmen angesagt, denn der folgende Eckstoß senkte sich tückisch, wurde aber von ChrisTI(T)AN Sparr katzengleich noch über das Torgestänge gelenkt. Als tief in der Nachspielzeit alles auf ein torloses Remis hindeutete, flog eine Varnhalter Freistoßflanke in den Strafraum. Dort flipperte das runde Leder mehrmals hin und her, ehe Niklas Meier goldrichtig stand und mühelos zum 0:1 einnetzte (93.). Es folgt großer Jubel im Lager der Albiroja, die sich nun auf der Siegerstraße wähnten - doch dieser Bär war noch nicht geschält: Die Felsenrainer waren keineswegs gewillt, die Gäste mit allen drei Zählern ziehen zu lassen, zeigten große Moral und drängten in den verbleibenden 120 Sekunden mit Macht auf den Ausgleich. Und buchstäblich mit dem Abpfiff sollten sie dafür belohnt werden: Der eingewechselte Nestor Azé bedrängte seinen Varnhalter Widerpart, der prompt einen Freistoß zu kurz abwehrte. Nutznießer war Denis Lubini, der sich den Ball schnappte, in den Strafraum lief und - obwohl von seinem Gegenspieler ins Straucheln gebracht - final mit einem platzierten Schuss ins linke untere Eck den verdienten 1:1 Endstand (95.) erzielte. Der Rest war Jubel - und der Abpfiff.

Vorspiel: SV Neusatz II _ FC Varnhalt II 3:1 (Tore: Nestor Azé 3).