SV Neusatz - SV Ulm II 2:1
"Übung macht den Meister", sagt der Volksmund. Dies zeigte sich beim Heimsieg des SVN gegen die Ulmer Bezirksligareserve einmal mehr. Denn beide Neusatzer Torschützen hatten unter der Woche eine freiwillige Zusatzschicht eingelegt und wurden dafür schon wenige Tage später belohnt. Beim Abpfiff des aufmerksam leitenden Schiedsrichters Matthias Worofka war SVN-Coach Heiko Apfelböck hochzufrieden mit den Seinen, die - dank einer stabilen Defensive und einer sehr guten Zweikampfführung - auch eine etwas hektische Schlussphase unbeschadet überstanden. Doch: Der Reihe nach...
Die Felsenrainer begannen engagiert gegen die ganz in Blau gekleideten Ulmer und hatten schon in der 2. Minute den Torschrei auf den Lippen: Nach einem tollen Steckpass von Phil Sermersheim gab es ein Tohuwabohu in der Box der Gäste, bei denen ein Abwehrspieler mit seinem Klärungsversuch den eigenen Keeper prüfte. Der von Jan Litsch reaktionsschnell parierte Ball landete direkt vor den Füßen des komplett blank stehenden SVN-Sturmtanks Benis Adamah, der allerdings aus kurzer Distanz am Ulmer Heiligtum vorbeizielte. In der 5. Minute durfte der Neusatzer Anhang dann aber erstmals jubeln: Mittelfeldstratege Denis Lubini bediente mit einem steilen Anspiel den durchstartenden Florian Kiesner, der mit seinem listigen Heber Gästeschlussmann Litsch zur 1:0 Führung überwand. Kurz darauf mündete eine raffinierte Freistoßvariante zwischen Marco Klöpfer und Flo Kiesner in einen Schlenzer, der nur hauchdünn am Gästegehäuse vorbeiflog (12.). Auf der Gegenseite zog sich Ulms Sturmführer Niklas Früh, den die aufmerksame Defensive von Grün-Weiß sehr gut im Griff hatte, bei einem unnötigen Foulspiel den Unmut des Neusatzer Anhangs zu (13.). Sein Spielertrainer Björn Burst machte sich an diesem Tag mit diversen Nickligkeiten ebenfalls nicht viele Freunde bei den Felsenrainern, hätte aber in Minute 20 mit seinem Volleyschuss aus 15 Metern fast den Ausgleichstreffer erzielt.
Statt dessen "klingelte" es erneut auf der anderen Seite: SVN-Mittelstürmer Benis Adamah erhöhte in Minute 25 auf 2:0, als er einen Flugball von Marius Gedaschke aufnahm, zwei Ulmer Widersacher abschüttelte und final, ebenfalls mit einem gefühlvollen Heber, einnetzte. Damit war der Grundstein zum Heimsieg schon mal gelegt. Nach einer halben Stunde ließ Grün-Weiß dann die Zügel etwas schleifen und die Gäste zu zwei aussichtsreichen Einschussgelegenheiten kommen; einmal reagiert SVN-Keeper Lukas Justus prächtig (37.), das andere Mal landete ein Ulmer Kopfball nur wenige Zentimeter neben dem Neusatzer Kasten (39.).
Die Anfangsphase von Durchgang zwei gehörte dann wieder den Verdeblancos, die durch den stets gefährlichen Adamah (46.), durch den ballsicheren Kiesner 48.) und durch den agilen Marco Klöpfer (51.) verpassten, den Sack mit dem dritten Treffer vorzeitig zuzumachen. Für ein technisches Kabinettstückchen sorgte hingegen in Minute 58 SVN-Jugendleiter Sven Eisen, der einen von Ulm auf die Tribüne gedroschenen Ball mit lediglich einem Kontakt mustergültig weiterverarbeitete - so wird`s gemacht.
In der Folge geriet die Begegnung zusehends zerfahrener und die Nickligkeiten häuften sich. Nach 70 Minuten wurde Kiesner rustikal gefoult und tat anschließend lautstark seinen Unmut kund. Referee Matthias Worofka bewies das richtige Fingerspitzengefühl und bedachte sowohl Übeltäter Julian Lörch, als auch den reklamierenden Kiesner mit dem Gelben Karton. Beschenkt wurden die Gäste dann in der 73. Minute, als eine Ulmer Freistoßflanke in den Neusatzer Sechzehner flog und nach einem Missverständnis zwischen SVN-Keeper Justus und seinem Mitspieler Gedaschke Letzterer den Ball unglücklich zum 2:1 im eigenen Gehäuse versenkte. Die Gäste witterten nun Morgenluft und hatten durch einen strammen 20 Meter-Schuss von Lars Plutz die nächste Chance, allerdings war dieser ein paar Zentimeter zu seitlich angesetzt (76.). Als in Minute 83 Justus eine scharf hereingegebene Ecke per Faustabwehr klärte, war der Bär letztlich geschält. Denn die in der Zwischenzeit eingewechselten SVN-Akteure Sebastian Bäuerle (Zweikampf), Pascal Nöltner (Zehner), Ali Braun (Lufthoheit) und Tobias Müller (Bällefestmacher) fügten sich mit den ihnen eigenen Tugenden nahtlos ins homogene Gefüge der Verdeblancos ein.
Trotz hektischer Schlussminuten brachten die Felsenrainer so den knappen Vorsprung letztlich mit Glück und Geschick ins Ziel und durften sich über die ersten drei Punkte in der neuen Umgebung Kreisliga A freuen.
SV Neusatz
SV Ulm 1948 2
Kreisliga A Süd · 02. Spieltag