Sasbacher Cleverness gibt den Ausschlag

SV Neusatz - SV Sasbach 1:4 (Bezirkspokal 1. Runde; 1:2)

"Stei'rerbluat is' koa Nudelsupp'n", heißt es im Musikvideo des STS-Klassikers "Fürstenfeld" aus den glorreichen 80er Jahren. Und der SV Sasbach für den SVN auch kein Gegner vom Schlage der letztjährigen Kreisliga B-Kontrahenten. Denn äußerst ausgebufft und, besonders in Durchgang eins, mit gnadenloser Effektivität entschieden die Lenderdörfler die Erstrundenpartie im Bezirkspokal am Ende klar für sich. Dabei waren die im grau-schwarzen Ausweichdress angetretenen Felsenrainer ganz gut in die Begegnung gestartet und setzten durch Marius Bechtolds 23 Meter-Schuss, der knapp übers Gästetor strich, das erste Ausrufezeichen (4. Minute). Nur 120 Sekunden später erwies sich Marco Klöpfer als raffinierter Balldieb und sah, dass SVS-Schlussmann Alfred Halimi etwas zu weit vor seinem Gehäuse stand; Klöpfer zog aus 22 Metern von halblinks sofort ab und der zurück eilende Halimi konnte das runde Leder gerade noch um den Pfosten lenken.

Quasi aus dem berühmten Nichts fiel auf der Gegenseite dann kurz darauf das 0:1, als Frank Treml am kleinen Strafraum aus spitzem Winkel flach in die lange Ecke traf (8.). Nachdem Gästeakteur Marco Riehle bei seinem mächtigen Befreiungsschlag die gesamte Höhe des Platzes ausgenutzt hatte, durften schon in Minute 10 auch die Neusatzer Fans jubeln: Mittelfeldmotor Marius Gedaschke nahm aus gut 20 Metern Maß und überwand SVS-Keeper Halimi traumhaft zum 1:1 Ausgleich. In der 16. Minute spielte der agile SVN-Regisseur Marc Friedriszik einen tollen Steckpass auf Stürmer Lucas Ehrlich. Bevor dieser allerdings hieraus Kapital schlagen konnte, war Halimi gedankenschnell aus seinem Kasten geeilt und bereinigte die Situation. Nach 24 Minuten dribbelte Sasbach Ardian Alija weitgehend unbehelligt durchs Mittelfeld und wurde dann kurz vor der Neusatzer Box gefoult. Routinier Arthur Kissner ließ sich diese Chance nicht nehmen und versenkte den fälligen Freistoß mit einem schönen Schlenzer zum 1:2 für Sasbach. Das Spiel ging munter weiter - die nächste Einschussgelegenheit hatte Florian Kiesner für die Gastegeber, als sein satter Linksschuss von der Strafraumgrenze durch SVS-Zerberus Halimi gerade noch über den Querbalken gelenkt wurde (27.). Kurz vor der Pause wurde dann mit Mohamad Alabbass (Sasbach, 38.) und Marius Bechtold (Neusatz, 43.) jeweils ein Akteur beider Mannschaften des Feldes verwiesen. Die Felsenrainer haderten zu Recht mit dem 1:2 Halbzeitresultat, waren sie doch mit einer ordentlichen Leistung und gutem Pressing in Durchgang eins sogar das etwas bessere Team gewesen.

In Hälfte zwei ergaben sich, bedingt durch die vorangegangenen Feldverweise, mehr Räume im Spiel. Sasbach agierte kompromisslos aus seiner Defensive und verhinderte immer wieder mit "Langholz" ein Neusatzer Pressing. Vorne hatten die Lenderdörfler mit Marvin Schaum und Arthur Kissner zwei echte Aktivposten, die sich mit den SVN-Innenverteidigern Fabian Bäuerle und Sven Fessler immer wieder leidenschaftliche Duelle lieferten, von diesen aber nie ganz auszuschalten waren. Den Ausschlag für das am Ende klare, sicher um ein Tor zu hohe Endresultat gab sicher die fehlende Durchschlagskraft der Heimoffensive, während die Gäste abgebrüht und clever zum Erfolg kamen. So tankte sich Schaum in Minute 61 mit energischem Körpereinsatz an gleich drei Neusatzer Widersachern vorbei in den Strafraum, wo SVN-Keeper Lukas Justus mit einer sensationellen Fußabwehr gerade noch den Einschlag verhinderte. Sekunden später durfte Schaum dennoch jubeln, als er im Anschluss an einen Eckstoß aus dem Getümmel zum 1:3 erfolgreich war. Auf der Gegenseite schlug Kiesner in den Minuten 63 und 65 zwei tolle Flanken vors Sasbacher Heiligtum; während Ehrlich den Ball nicht erwischte, setzte Klöpfer seinen Kopfball über den Kasten. 180 Sekunden später musste SVN-Torsteher Justus einmal mehr sein ganzes Können aufbieten, als er einen 25 Meter-Kracher glänzend noch um den Pfosten drehte. Nachdem in Summe beider Mannschaften bis dahin insgesamt acht Wechsel vorgenommen worden und der Spielfluss etwas verloren gegangen war, schoss SVS-Akteur Konstantin Jahn in Minute 84 einem Neusatzer Abwehrspieler gegen den Arm und Referee Lenny Müller entschied folgerichtig auf Strafstoß. Torjäger Marvin Schaum verwandelte den Elfmeter sicher zum 1:4 Endstand, der angesichts der gezeigten Leistungen etwas zu hoch ausfiel. Gleichwohl fand die Begegnung ihren verdienten Sieger und führte Team Neusatz vor Augen, dass für einen erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt noch einiges an Arbeit wartet.